Seit vielen Jahren gibt es jetzt Solarleuchten für den Garten zu kaufen. Diese Leuchten bestehen aus einer kleinen Solarzelle, einer aufladbaren Batterie, mindestens einer Leuchtdiode als Lichtquelle und einer einfachen Steuerelektronik. Eine ähnliche Schaltung habe ich kürzlich hier beschrieben: Licht für das Energiehaus (bisher nur auf Schwedisch).
Noch vor ein paar Jahren enthielten die meisten dieser Solarlampen gelbe Leuchtdioden, aber heute sind die meisten mit sehr hellen, weißen LEDs ausgestattet, die auch den Einsatz als wirkliche Lampen erlauben. Sogar IKEA verkauft solche Solarlampen und mein persönlicher Favorit ist Sunnan mit einem herausnehmbaren Batterieblock mit Solarzelle — man lädt die Batterie tagsüber in der Sonne auf, steckt sie zurück in die Lampe und hat abends Licht. Das Beste an der ganzen Sache: in Zusammenarbeit mit Unicef verschenkt IKEA eine Lampe an ein Entwicklungsland für jede verkaufte Lampe.
Jetzt kommt eine Firma aus Hongkong mit einer vollkommen neuen Erfindung: eine solar-betriebene LED-Lampe in der Form einer Glühbirne. Ich habe keine Ahnung, warum die Firma Nokero ausgerechnet diese Form gewählt hat. Der Name der Firma selbst ist eine englische Wortspielerei: no kero(sene) — diese Lampen brauchen tatsächlich kein Petroleum (engl. kerosene). Aber was ich noch weniger verstehen kann, ist die mediale Aufmerksamkeit, die dieses Unternehmen in den letzten Tagen erhalten hat. Heute hat Photon international in deren Newsletter auf einen Artikel vom 18. Juli auf Welt online verwiesen.
Bisher hatte ich ja immer noch einigen Respekt vor „Die Welt“ — war es doch als renomiertes Nachrichtenmagazin mit guter Recherche bekannt. Der kurze Artikel über die Solarzellenleuchte der Firma Nokero dagegen glänzt durch eine grandiose Inkompetenz. Der Autor Thomas Jüngling scheint nicht die geringste Ahnung von der Sache zu haben, wenn er schreibt:
Dafür bieten sie aber eine weltweite technische Neuheit: Die eingebauten Leuchtdioden (LEDs) strahlen mithilfe von Sonnenkraft.
Ja klar, eine weltweite technische Neuheit. Er schreibt weiter:
Helligkeit erzeugt es über Kerosinlampen, die lediglich ein Zweihundertstel so viel Strom verbrauchen wie herkömmliche Modelle.
Wie bitte? Über Kerosinlampen? Ich gehe zugunsten des Autors jetzt einmal davon aus, daß er nicht weiß, daß das englische Wort für Petroleum kerosene lautet…
Darüber hinaus frage ich mich natürlich, wieviel Strom eine solche herkömmliche Kerosinlampe denn nun eigentlich verbraucht…
Leider — oder verständlicherweise — kann man auf Welt online keine Kommentare zu dem Artikel hinterlegen…
Photosynthesis is considered to be 5% effieicnt.1 Solar photovoltaic panels to convert sunlight to electricity that you can buy are from 8 to 22% effieicnt.2 In the lab they have gotten up to 42% efficiency.3 Solar thermal panels used to heat hot water are from 60 to 80% effieicnt.4
With 5% you are overestimating the efficiency of photosynthesis – at least when it comes to available energy output which is technologically useable.
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